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Welche Balkonkraftwerke sind im Sommer am effizientesten?

Welche Balkonkraftwerke sind im Sommer am effizientesten?

Mariella Wendel gehört seit 2017 zum home&smart-Redaktionsteam und testete viele Alexa Geräte bereits vor deren Markteinführung in Deutschland. Heute prüft sie regelmäßig neue PV-Lösungen wie Balkonkraftwerke sowie Mähroboter auf ihre Alltagstauglichkeit. Darüber hinaus ist sie ein großer Fan von smarten Gadgets.

Die Zukunft der dezentralen Solarenergie liegt auf dem Balkon. Denn schon bevor die Bundesregierung deutliche Lockerungen für Mini-Solaranlagen angekündigt hat, erlebten diese einen wahren Boom in Deutschland. Immer mehr der Balkonkraftwerke sind dabei sogar mit einem Stromspeicher kombinierbar, der Solarenergie z. B. auch abends zur Verfügung stellt. Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten die eigenen Energiekosten zu senken. Wir verraten, wie sich die Stromproduktion zuhause perfekt optimieren lässt.

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Die Bundesregierung ebnet den Weg für neue Solarlösungen

Seit 2022 wächst die Zahl privater Balkonkraftwerke in Deutschland so rasant, dass sie sich laut Angaben des von der Bundesnetzagentur geführten Marktstammdatenregisters seit Beginn 2023 bereits verdoppelt und damit eine Höhe von 230.000 Anlagen erreicht hat.

Dies ist umso bemerkenswerter, weil sich laut Experten nur ein kleiner Teil der Nutzer auch tatsächlich im Marktstammdatenregister anmeldet. In der Praxis dürfte es deutschlandweit also noch viel mehr Nutzer geben, die ihren Balkon, eine Terrasse oder ihr Garagendach schon zur Stromproduktion nutzen.

Die Bundesregierung plant daher den ursprünglich nur an großen Solaranlagen orientierten Vorschriftenkatalog einfacher zu gestalten, um so den bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten zu verringern.

Ein Bestandteil dieser bereits im Mai 2023 als PV-Strategie der Bundesregierung öffentlich gemachten Maßnahmen soll die Erhöhung der aktuell geltenden Einspeisebegrenzung von 600 auf die in der EU üblichen 800 Watt sein.

Zudem sollen Einsteiger ab dem 1. Januar 2024 nur noch dazu aufgefordert werden ihr Balkonkraftwerk im kostenlosen Marktstammdatenregister zu vermerken. Die Anmeldung beim Netzbetreiber wird hingegen entfallen, so dass sich Privatpersonen nicht mehr mit den teilweise sehr umständlichen Vorschriften einzelner regionaler Anbieter befassen müssen.

Nicht zuletzt sollen Mieter und Wohnungseigentümer einen gesetzlichen Anspruch auf die Installation eines Balkonkraftwerks erhalten, wodurch Vermieter oder Eigentümergesellschaften kein Einspruchsrecht mehr hätten. Dadurch sollen Balkonkraftwerke als sogenannte privilegierte Maßnahme gelten.

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Wie viel Energie kann ich mit einem Balkonkraftwerk erzeugen?  

Je nachdem welches Starter-Set beim Kauf ausgewählt wurde und wie stark es von der Sonne beschienen wird, kann die Stromausbeute nach Messungen von home&smart Experten zwischen 0,3 und 4,1 kWh am Tag betragen. In rund 6 Monaten kamen so bei einer Flachdach-Test-Anlage, trotz häufigem Regenwetter, rund 430 kWh zusammen.

Zum Vergleich: Ein Singlehaushalt benötigt im selben Zeitraum etwa 750 bis 1.000 kWh Strom, während zwei Personen ungefähr 1.000 bis 1.500 kWh verbrauchen.

Sofern also leistungsstarke Panele ausgewählt und möglichst optimal nach Süden ausgerichtet werden, lässt sich also ein beachtlicher Teil der persönlichen Grundlast im Haushalt mit dem Balkonkraftwerk decken.

Und das Beste: Sobald 800 Watt Wechselrichter und bis zu 2.000 Watt starke Solarpanele erlaubt sind, kann der persönliche Ertrag nochmals deutlich gesteigert werden.

Tipp: Viele Balkon-Solarpanele können auch als Sichtschutz genutzt werden, insbesondere wenn es sich um so formschöne Full Black Module handelt, wie beim Anker Solix Starter-Set RS40P.

Lässt sich der Ertrag nachträglich optimieren?

Nach dem Aufbau eines Balkonkraftwerks gibt es verschiedene Möglichkeiten dessen Leistung weiter zu steigern, bzw. langfristig zu erhalten. Diese sind:

  • 600 Watt Wechselrichter gegen neue 800 Watt Modell austauschen
  • Solarpanele regelmäßig von Verschmutzungen säubern
  • Stromertrag messen und gegebenenfalls die Panele in einem anderen Winkel oder mehr nach Süden ausrichten
  • „Stromfresser“ zur Mittagszeit betreiben, wenn die Anlage am meisten Ertrag liefert
  • Balkonkraftwerk Speicher anschließen

Wie sinnvoll sind Balkonkraftwerke mit Speicheroption?

Ab 2024 profitieren Balkonkraftwerk Besitzer nicht nur von der Möglichkeit bis zu 800 Watt ins Hausnetz einspeisen zu dürfen, sondern sie können sogar Solarpanele mit bis zu 2000 Watt Gesamtleistung nutzen. Dadurch wird auch an trüben Tagen eine gute Stromausbeute möglich.

Naturgemäß ist die Sonneinstrahlung allerdings ausgerechnet in den Mittagsstunden am höchsten, wenn die meisten Menschen bei der Arbeit, in der Schule oder Universität sind. Dann wird zwar der Grundverbrauch von Haushaltsgeräten, wie Internet-Router oder Kühlschrank gedeckt, es bleibt aber oft noh ein Überschuss, der nicht direkt verbraucht werden kann.

Wer daher vermeiden will, dass dieser „zu viel“ produzierte und somit ungenutzte Strom automatisch ins öffentliche Netz fließt, sollte über die Anschaffung einer Speicherlösung nachdenken. Denn so kann z. B. morgen, wenn alle Hausbewohner unterwegs sind, Energie für die Abendstunden gesammelt werden, in denen er dann für Laptop, Fernseher und Co. zur Verfügung steht.

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Kann ich ein bestehendes Balkonkraftwerk nachrüsten?

Auch wer bereits eine Mini-Solaranlage besitzt, muss nicht auf die Möglichkeit zur Energiespeicherung verzichten. Denn Anker SOLIX E1600 kann z. B. sehr einfach mit vorhandenen Balkonkraftwerken anderer Marken verbunden werden. Anschließend liefert die dazugehörige Echtzeit-App Daten über den Stromfluss und hilft so die eigene Stromproduktion besser einschätzen zu können.

Tipp: Die Modellvariante Anker SOLIX F1200 kann sogar als mobile Lösung beim Camping genutzt werden und punktet mit neun Anschlüssen. Darunter vier USB-A- und zwei USB-C-Anschlüsse, sowie ein Auto-Adapter und zwei klassische Steckdosen.

Gibt es Zuschüsse für neue Balkonkraftwerke?

In immer mehr deutschen Bundesländern und Städten werden Solaranlagen als wichtiger Beitrag zum Umweltschutz finanziell gefördert. Teilweise sind dabei sogar mehrere hundert Euro an Zuschüssen möglich.

Interessenten sollten allerdings bedenken, dass manche Gelder bereits vor dem Kauf der Mini-Solaranlage beantragt werden müssen oder an bestimmte, regionale Bedingungen geknüpft sind. Dazu können z. B. Vorgaben zur maximalen Leistungsfähigkeit oder dem verwendeten Stecker-Typ gehören. Es lohnt sich also, frühzeitig bei der eigenen Ortsgemeinde nachzufragen.

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